Im Gegensatz zu unserer verbalen Sprache ist die Körpersprache überall auf der Welt gleich. Selbst Menschen, die sich nicht mit Worten austauschen können, kommunizieren über ihr Auftreten.
Für wen ist Körpersprache wichtig?
Körpersprache ist für jeden Menschen wichtig, der in Kontakt mit einer anderen Person tritt. Welchen Eindruck wir von jemandem haben, wird in den ersten Sekunden der Begegnung entschieden. Natürlich ist dabei auch die Körpersprache entscheidend. Denn sie hilft uns unser Gegenüber einzuschätzen.
Noch mehr profitieren allerdings Menschen, die von Hörproblemen beziehungsweise Taubheit betroffen sind. Für sie ist die Körpersprache zunächst das Einzige, was sie von einer anderen Person interpretieren können. Aufgrund der fehlenden verbalen Kommunikationsmöglichkeiten sind sie umso mehr darauf geschult die Körperhaltung zu beurteilen. Ihnen bleibt meist nicht verborgen, wenn der Inhalt einer Aussage nicht mit der Körpersprache übereinstimmt.
Was geben wir mit unserer Körpersprache preis?
Unsere Körpersprache lenkt nicht nur die Aufmerksamkeit darauf, wie wir uns rein physisch präsentieren. Auch unser Gemütszustand kommt zum Vorschein, da unsere Laune einen großen Einfluss auf unsere Körperhaltung hat.
Die Körpersprache, die wir haben, wenn wir glücklich und selbstbewusst sind, unterscheidet sich deutlich von unserem Auftreten bei Traurigkeit und Depression.
Der große Vorteil daran ist, dass dieser Mechanismus auch umkehrbar ist. Fühlen Sie sich seelisch unausgeglichen, nehmen Sie eine selbstbewusste Haltung ein. Sie werden schnell bemerken, welche erstaunlichen Auswirkungen dies auf ihr Empfinden hat.
Ein Eigenexperiment
Um die Wechselwirkung zwischen Haltung und Gemüt zu erfahren, führen Sie einmal dieses kleine Experiment durch:
Stellen Sie sich vor, Sie befänden sich in einem ermüdenden Gespräch. Ihr Kommunikationspartner erzählt immer wieder dieselben Anekdoten und langweilt sie. Drücken Sie Ihr Desinteresse mit Ihrer Körpersprache aus. Setzen Sie ein gelangweiltes Gesicht auf und sitzen sie gekrümmt und schlapp auf ihrem Stuhl.
Dann ändern Sie Ihre Gedanken und führen sich ein interessantes Gespräch vor Augen. Sie kleben begeistert an den Lippen Ihres Gegenübers und hören ihm voller Aufmerksamkeit zu. Setzen Sie sich aufrecht und machen Sie ein interessiertes Gesicht.
Das ganze Experiment funktioniert natürlich auch im Gehen. Auch hier werden sie Ihre Schultern bei einem nervtötenden Gespräch eher hängen lassen und bei einer aufregenden Kommunikation mit aufrechtem Körper voranschreiten.
Ihnen wird auffallen, dass Sie in der Lage sind, Ihre Gemütslage mithilfe Ihre Körperhaltung zu verstärken. Das bedeutet aber auch, dass Sie allein durch die Veränderung Ihrer Körperposition von negativer Ablehnung zu positiver Neugierde wechseln können.
Zusammenfassend lässt sich sagen: Unsere Körperhaltung hat nicht nur Einfluss darauf, wie uns unsere Mitmenschen wahrnehmen. Es entsteht auch eine Kommunikation mit uns selbst, die eine Wirkung darauf hat, welche Gefühle wir empfinden.
Wie entwickelt sich eine schlechte Körperhaltung?
Natürlich hat unsere Stimmung einen großen Effekt auf unser Erscheinungsbild. Aber es gibt noch ein andere problematische Ursache für eine schlechte Körperhaltung: unser ständiges Sitzen. Der Menschen ist eigentlich für ein hohes Maß an Bewegung geschaffen, um alle Stoffwechselprozesse und Organfunktionen am Laufen zu halten. Stattdessen befinden wir uns stundenlang am Schreibtisch, im Auto, vor dem Fernseher etc. Beinahe unser gesamter Tag besteht aus sitzenden Tätigkeiten, bei denen wir leider nicht immer an eine gesunde Position denken. Als Folge daraus entstehen einseitige Muskelverkürzungen, die die Balance unserer Skelettmuskulatur stören.
Typisch dafür ist beispielsweise eine verkürzte Brustmuskulatur. Diese bildet sich durch dauerhaftes Arbeiten mit den Händen vor dem Körper bei gleichzeitiger schwacher Rückenmuskulatur und fehlenden Dehnübungen der Brust. Unsere Schultern fallen nach vorne, der Rücken rundet sich, was unsere Rückenmuskulatur noch mehr unter Stress setzt.
Diese gekrümmte Haltung ist nicht nur schlecht für unsere Gesundheit, da muskuläre Verspannungen große Schmerzen auslösen und Gelenkverschleiß beschleunigen können. Auch unsere Mitmenschen werden uns schwächer wahrnehmen, als wir vielleicht in Wirklichkeit sind.
Zusätzlich hat auch Stress negative Konsequenzen für unsere Körperhaltung. Das hängt mit den Stresshormonen zusammen, die bei einer dauerhaften Überlastung übermäßig viel ausgeschüttet werden. Sie bringen unsere Faszie – die dünne Bindegewebsschicht, die sich unter anderem um unsere Muskeln herum befindet – auf Spannung. Somit kann die Muskulatur sich nicht mehr frei bewegen, es kommt zu schmerzhaften Verspannungen, die wiederum eine schlechte Körperhaltung auslösen.
Die Vorteile einer positiven Körperhaltung
Neben einem selbstbewussten Auftreten und guter Laune, gibt noch zwei weitere wichtige Gründe für eine gute Körperhaltung.
Zum einen stärkt Sie Ihr Immunsystem. Denn leiden Sie im Umkehrschluss an einer schlechten Haltung, hat dies Auswirkungen auf Ihr seelisches Empfinden. Stress kann deutlich stärker empfunden werden, als er eigentlich ist.
Halten die stressigen Momente nur für kurze Zeit an, hat dies noch keine negativen Einflüsse. Zu Beginn stärken sie sogar unsere Abwehrkräfte und lassen uns aktiv und energievoll sein. Kommt es allerdings vermehrt zu Dauerstress, tritt das Gegenteil ein: Die Abwehrzellen (vor allem die Natürlichen Killerzellen) sinken. Außerdem verlangsamt sich die Teilung der für das Immunsystem wichtigen T-Lymphozyten.
Eine gute Körperhaltung bewirkt hingegen, dass Sie gelassener mit stressigen Situationen umgehen können und Ihr Immunsystem stärken.
Ein weiterer Punkt ist die Förderung des Parasympathikus. Unser Nervensystem besteht unter anderem aus dem Sympathikus und dem Parasympathikus. Der Sympathikus versetzt unseren Körper in Höchstleistungen und ist verantwortlich für Angriff und Fluch. Ganz im Gegensatz zum Parasympathikus, der die Stresshormone reduziert und Entspannung bewirkt. Außerdem unterstützt er regenerative Prozesse im Körper, die Verletzungen heilen. Definitiv also ein großer Vorteil einer guten Körperhaltung!
Wie bekommen wir eine gute Körperhaltung?
Nun ist im nächsten Schritt selbstverständlich wichtig zu wissen, auf welche Art und Weise eine gute Körperhaltung erreicht wird.
Eine positive Einstellung und stabile Psyche sind nicht zu vernachlässigende Faktoren und werden bereits einen großen Einfluss auf Ihre äußere Wirkung haben.
Noch wichtiger ist jedoch die körperliche Verbesserung, die zu einer aufrechten Körperhaltung führt. Das Bonn Physio Zentrum unterstützt Sie dabei optimal, Ihre muskulären Dysbalancen zu beseitigen. Denn nur, wenn auch das Zusammenspiel all Ihrer Muskeln funktioniert und Sie nicht mehr an Verspannungen leiden, werden Sie ein selbstbewusstes Auftreten erzielen.
Bonn Physio Zentrum wird Ihnen bei allen Schritten mit großer Erfahrung zur Seite stehen:
Nach einem ausführlichen Erstgespräch und einer Eingangsanalyse, der sogenannten Anamnese, erarbeiten wir mit Ihnen zusammen einen auf Sie abgestimmten physiotherapeutischen Trainingsplan. Dabei spielen folgende Faktoren eine wichtige Rolle:
– Mobilisierung der Muskulatur (vor allem tiefe Rücken-, Bauch- und Brustmuskulatur)
– Gezieltes Muskeltraining, um die muskuläre Balance wiederherzustellen
– Dehnübungen, die verspannte Muskulatur wieder lockern und Fehlhaltungen ausgleicht
– Erarbeiten oder Zurückerlangen eines positiven Körpergefühls
Auf diese Weise machen wir zusammen den ersten Schritt in Richtung positiver Körperhaltung und zu einem größeren Selbstbewusstsein. Sie werden bereits nonverbal mehr Lebensfreude ausstrahlen und mit guter Laune und Energie ihren Alltag bewältigen können.